Bald ist es ein Jahr her, dass die Norderstedter Stadtverwaltung der Politik konkrete Pläne für den Umbau der Grundschule Harksheide-Nord in eine Offene Ganztagsgrundschule vorgestellt hat. Aus einem kleinen Architektenwettbewerb war ein Entwurf als Sieger hervorgegangen, der bei genauerer Untersuchung sowohl der günstigste war als auch bei der Eltern- und Lehrerschaft einstimmig favorisiert wurde. Die anderen Varianten hätten den vorhandenen Baumbestand gefährdet und die Außenanlagen der Horte eingeschränkt. Im weiteren Verlauf wurde der Entwurf mit der Verwaltung weiterentwickelt und konkretisiert, bis jetzt in der vergangenen Sitzung des Ausschusses für Schule und Sport eine fertige Vorlage zur Abstimmung stand. Groß war daher das Entsetzen aller Betroffenen, als in der betreffenden Ausschusssitzung die Vertreter von CDU und SPD überraschend ankündigten, den Umbauplänen nicht mehr zustimmen zu wollen. Vielmehr fordern die beiden großen Parteien in einem neuen Antrag, dass die bisherigen Planungen nicht weiterverfolgt werden, sondern dass die Verwaltung mit einer Umbauplanung von vorne beginnen solle.
„Wir sind entsetzt“, so Tobias Mährlein und Tobias Claßen als Vertreter der Freien Demokraten im Ausschuss für Schule und Sport, „ein Jahr gemeinsame Planung soll jetzt umsonst gewesen sein? Der Umbau der zweitgrößten Grundschule in Norderstedt mit über 300 Schülern sollte eigentlich bis zum Beginn des Schuljahres 2018/2019 abgeschlossen sein!“ Da die derzeitigen Arbeitsbedingungen der Lehrer unzumutbar und die Sanitäranlagen der Schüler sowieso dringend sanierungsbedürftig seien, fordert die FDP einen Umbau in einem Zuge mit Mensa und neuem Verwaltungstrakt. Eine Ortsbegehung der Freien Demokraten an der Grundschule hatte dies nochmals bekräftigt. „Das Kostenargument zieht nicht, wenn wir betrachten, was allein die Umsetzung der Sanierung im Sanitärbereich und die notwendigen Brandschutzmaßnahmen für sich alleine kosten“, so Tobias Mährlein weiter. Umbau und Neubau zum gleichen Zeitpunkt und auf der gleichen Fläche seien allemal günstiger als Baumaßnamen, die sich über mehrere Jahre auf einzelne Bauabschnitte verteilen.
„Warum glauben die Politiker von CDU und SPD eigentlich schlauer zu sein als die Lehrer, die in den Gebäuden den ganzen Tag die Schüler betreuen oder klüger als die Elternschaft, die Ihre Kinder den ganzen Tag der Schule anvertraut“, erklärte Tobias Claßen für die Freien Demokraten abschließend.