FDP: Defizit an Sportplätze und Sporthallen ist riesig

„Wir freuen uns, dass die Mehrheit im Ausschuss für Schule und Sport keine Sportarten gegeneinander ausspielen will. Damit wird auch der Tennis in Norderstedt seine Zukunft haben. Tennis kann sich somit weiterhin als drittgrößte Sportart nach Turnen und Fußball in Norderstedt behaupten“, berichtet Tobias Claßen als sportpolitischer Sprecher der FDP Norderstedt erleichtert.

Bei der gestrigen Sitzung des Ausschusses für Schule und Sport wurde über einen zukünftigen Standort für die geplante Dreifeldsporthalle und eine Dojohalle diskutiert. Der Ausschuss hat sich dabei mehrheitlich für die Suche nach alternativen Standorten ausgesprochen. Damit es nicht bei Absichtserklärungen bleibt, hat die FDP einen Antrag für die kommende Sitzung am 1. Februar formuliert.

 

Darin schlagen die Freien Demokraten vor, die derzeitige Tennishalle und das dazugehörige Gelände für den Norderstedter Sport zu sichern. Dies ist mit einem Rückkauf des Erbbaurechtes möglich. Als alternativer Standort wird eine Fläche neben der Tennisanlage des Norderstedter SV an der Oadby-and-Wigston-Straße vorgeschlagen. Hier gibt es sogar bereits Pläne vom Norderstedter SV, der dabei auch eine Variante mit Sportkindergarten ausgearbeitet hat. Nach aktueller Aussage der Verwaltung ist der Bau einer Dreifeldhalle an diesem Standort planungsrechtlich schwierig. Trotzdem will die FDP mit dem Antrag die Diskussion zur Weiterentwicklung des Sports in Norderstedt weiter anschieben. Für alternative Standortvorschläge bleibt die FDP natürlich offen.

 

„Eine Tatsache ist auch weiterhin, dass der Versorgungsgrad mit Sportplätzen und Sporthallen in Norderstedt sehr schlecht ist. Bei Sportplätzen beträgt der Versorgungsgrad lediglich 53,4 % und bei Sporthallen 78,0 %. Die FDP Forderung nach vier neuen Dreifeldhallen ist somit nicht aus der Luft gegriffen, sondern ein Ergebnis der Gespräche mit den Sportvereinen und aus dem vorliegenden Datenmaterial. Aus Sicht der Freien Demokraten ist dieses Defizit an Sportanlagen nur mit einem Sportentwicklungsplan für Norderstedt in den Griff zu bekommen. Dazu gehören dann auch die Sicherung von Flächen und eine Verstetigung der Sanierungen und Neubauten der Sportanlagen dazu“, stellte Tobias Claßen abschließend fest.

 

Zusatzinfo: Der Landessportrahmenplan Schleswig-Holstein aus dem Jahr 1975 spricht bei Sportplätzen von einem Bedarf von 4 qm je Einwohner und bei Sporthallen 0,2 qm je Einwohner. Bei einer zugrunde gelegten Einwohnerzahl von 79.179 (Stand 01.12.2016) besteht ein Bedarf von 316.716 qm Sportplatzflächen und 15.839 qm Sporthallenflächen. Die letzten öffentlich verfügbaren Bestandsdaten für Norderstedt stammen aus dem Kreisentwicklungsplan des Kreises Segeberg mit einem Stand 31.12.1999. Dort ist ein Bestand an Sportplätzen von 169.020 qm und an Sporthallenflächen von 12.362 qm ausgewiesen. Seit diesem Zeitpunkt gab es in Norderstedt nach unseren Informationen keine weiteren Neubauten im Sportbereich. Es wurden lediglich Ersatzbauten fertig gestellt. Die aktuelle Bestandsangabe wurde in der letzten Sitzung des Ausschusses für Schule und Sport angefragt.